Die Sektion Nautlius hatte am 5. Juni 2025 ein dichtes Programm geplant. Nicht nur wurde der Geburtstag von Theo Scherrer gefeiert, sondern auch das Blaue Band gefahren. Ausnahmsweise war nicht eitler Sonnenschein, sondern edles Segelwetter angesagt.
Und so ist es auch gekommen. Nach einem schönen Apéro für Theo und leckeren Mittagessen war auf 13h die erste Fahrt für das Blaue Band eingeplant. Pünktlich um 13h konnte ich mit Unterstützung der Land Crew, André und Erich, mit dem Dampfboot Theodoor am Horn festmachen und die Gäste empfangen. Sicherheitshalber diesmal mit dem Sonnendach, welches uns auch vor Regen schützen sollte. Das Feuer brannte und der Kessel stand unter Dampf, so dass wir die Fahrt Richtung Stäfner-Stein in Angriff nehmen konnten. Kaum losgefahren hat sich Theo schon zum Kohle schaufeln gemeldet. Bei leichtem Seegang und Wind sind wir gut nach Stäfa und via Bächau wieder zum Horn gefahren, auf dem GPS Tracker hatten wir dafür 1h7Minuten gebraucht.



Nach einem kurzen Stopp zum Wechseln der Crew ging es bereits wieder los. Mittlerweile hatet Wind und Welle zugenommen und leichter Nieselregen eingesetzt. Zum Glück hat Günther das Steuer übernommen und uns gut nach Stäfa gebracht. Bereits nach der Umrundung des Stäfner Stein hat der Regen zugenommen und der Wind von Osten zugesetzt. Der Dampfer stampfte weiter durch die Wellen und es schien ihm auch Spass zu machen. Solange das Feuer brennt und der Kessel unter Dampf steht, muss ich mir keine Sorgen machen. Die Stimmung an Board war immer gut, jedoch wurde es allmählich ungemütlich. So, dass wir uns vor Bäch zu einer kleinen Abkürzung entschlossen haben. Mit Rückenwind sind wir wieder Richtung Horn zurückgefahren. Kurz vor dem Horn konnten wir mit lautem Pfeifen das Dampfschiff Rapperswil grüssen, welches mit lautem Horn geantwortet hat.
Nach einer kurzen Verpflegung und Kohle nachfüllen sind wir zur letzten Fahrt aufgebrochen. Der Wind hatte nun stark zugenommen, so dass wir uns entschieden haben, diesmal Richtung Bäch loszufahren. Leider war das Feuer nach der längeren Pause bei der Abfahrt nicht optimal, so dass wir mit leicht reduziertem Betriebsdruck losgefahren sind. Bereits nach der Umrundung des Horns, wehte uns ein starker Ostwind gegen die Nase und die Wellen haben weiter zugenommen. Mutig und entschlossen haben wir Richtung Bäch gesteuert. Kurz vor Bäch haben wir unsere Kurs Richtung Stäfa angepasst. Nun hatten wir den Wind von der Seite, was zur Folge hatte, dass das Sonnendach fast davongeflogen ist. Dank Marcel und Jörg, welche sich am Dach festklammerten, konnte die Lage unter Kontrolle gebracht werden. Mittlerweile war das Feuer und der Druck im Kessel wieder normalisiert, so dass einer Weiterfahrt nichts mehr im Wege stand. Das garstige Wetter (3-4bf) machte die Fahrt jedoch ungemütlich. Der Wind blies das Wasser von den Wellen genau aufs Schiff, so dass wir von oben und unten Nass wurden. Nach kurzer Rücksprache mit André kam er mit dem WVR Rescue Boot erstmal in die Nähe, damit er im Notfall Passagiere übernehmen konnte. Nach einem kurzen Augenschein der Stäfner Steine, traten wir die Rückreise Richtung Horn an. Ähnlich wie am Föhnhafen in Brunnen mussten wir nun am Kopf des Stegs festmachen, damit wir Wind und Wellen auf der Nase hatten. Ich glaube es waren alle froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.



Alles in allem war es ein unvergesslicher Nautilus-Anlass – eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Gemeinschaft und echtem Seemannsgeist.
Mit jeder Welle und jeder Meile sind wir unserem Ziel, den 900 sm, wieder ein Stück nähergekommen. Das Blaue Band wurde mit Leidenschaft gefahren, und die Crew hat bewiesen, dass sie Wind und Wetter trotzen kann.
Ein herzliches Dankeschön an Theo, Mathilda, Erich und André.
Cpt Tom